Der 15. November ist „Writers in Prison Day“
Das PEN Zentrum-Deutschland hat in Zusammenarbeit mit dem PEN International den „Writers in Prison Day“ für den 15. November 2023 festgelegt. An diesem Tag finden weltweit Veranstaltungen, Lesungen und Konzerte zu ehren gefangener Schriftsteller:innen statt, die unschuldig in Gefängnissen festgehalten werden. Der Grund für ihre Inhaftierung ist, dass sie schreiben. Unbequeme Schriftsteller:innen sind totalitären Systemen gefährlich, weil sie mit ihren Worten ein System ins Wanken bringen können.
Wir, die Redaktion der experimenta, unterstützen die Aktion des PEN Zentrum-Deutschland und rufen dazu auf, einen leeren Stuhl symbolisch vor die Haustür zu stellen.
Laden Sie das Cover der aktuellen experimenta hier herunter, drucken Sie es aus und befestigen es an Ihrem leeren Stuhl, damit vorbeigehende Menschen sich über die Aktion informieren können.
Bitte schicken Sie uns ein Foto (redaktion@experimenta.de) von Ihrem leeren Stuhl mit einem Zitat oder einer Impression. Wir werden alle Fotos ein ganzes Jahr lang Monat für Monat nach und nach veröffentlichen.
Wir freuen uns jetzt bereits auf Ihren Beitrag zum „Writers in Prison Day“!
Herzliche Grüße
Rüdiger Heins
Herausgeber der eXperimenta
NOVEMBER 2023
Liebe Leserinnen und Leser,
wer mit Herzblut schreibt, kommt nicht umhin, die Welt kritisch unter die Lupe zu nehmen. „Kritisch“ meint dabei das, was der griechische Begriff „Krisis“ ursprünglich bedeutet, nämlich „untersuchen“. Literatinnen und Literaten untersuchen die sie umgebende Welt, nehmen Schwingungen wahr, machen Ansagen und legen auch Finger in Wunden. In Gesellschaften, in denen die Freiheit des Wortes ein hohes Gut ist, mag dies gelingen. In vielen Ländern jedoch sind Gedanken zwar frei, aber nicht das geschriebene und gesprochene Wort. Unrühmliche Beispiele derzeit sind der Iran, Myanmar und neuerdings auch Mexico. Weil sie nicht anders können als das Wort zu ergreifen, leben daher viele Autorinnen und Autoren in Angst, unter schwierigen Bedingungen, sind in Haft, werden gefoltert, mit dem Tode bedroht oder sind auf der Flucht. Wer es ins Exil geschafft hat, lebt fern der Heimat, für die er oder sie sich einsetzte, und fern der Sprache, in der er oder sie sich am besten auszudrücken vermag.
Mit dem Writers-in-Prison-Tag erinnert PEN-Deutschland an Schreibende, die wegen ihrer Worte im Gefängnis sitzen. Jedes PEN-Mitglied unterschreibt die Charta mit der Verpflichtung, sich für die Freiheit des Wortes weltweit einzusetzen. Da mit dieser Freiheit auch das Risiko der Verfolgung verbunden ist, heißt der Schwerpunkt Writers-in-Prison neuerdings Writers-at-risk. Ich danke dem Herausgeberteam herzlich für die Entscheidung, diesem Schwerpunkt Raum zu geben und wünsche den Leserinnen und Lesern eine erkenntnisreiche Lektüre,

Michael Landgraf,
Generalsekretär des PEN Deutschland
SWR2 Interview mit Rüdiger Heins
Dass die experimenta einmal so erfolgreich sein würde, hatte sich Rüdiger Heins vor über 20 Jahren wohl nicht gedacht, als das Magazin mit gerade einmal 80 Abonnenten an den Start ging. Mittlerweile sind es mehr als 20.000, die sich regelmäßig monatlich dafür interessieren. Grund genug für „SWR2 am Samstagnachmittag“ mit dem Autor und Regisseur über diesen Erfolg zu sprechen. Carola Hornig hat sich mit Rüdiger Heins unterhalten, auf der folgenden Website gibt es das ganze Interview:
Die Sendung wurde am Samstag 16.4.2022 um 14:05 Uhr ausgestrahlt.
Unterstützen Sie die experimenta!
Literatur, Kunst und Kultur sind in diesen Zeiten wesentliche Komponenten, um das innere Gleichgewicht aufrecht zu erhalten, damit die Lebensfreude nicht verloren geht.